Kirschen in verschiedenen Aggregatzuständen

Die Kirschernte war letzte Woche schon mein Thema. Auch die Stare haben ihre Aktivitäten diesbezüglich inzwischen erfolgreich abgeschlossen. Was bin ich froh, dass ich zu Beginn der vergangenen Woche noch gerettet habe, was zu retten war und den Vögeln quasi die letzten roten Früchte aus ihren hungrigen Schnäbeln gerissen habe. Gefühlt zumindest. Vielleicht haben sie mir auch nur den Rest überlassen, weil sie sonst im Fresskoma vom Zweig gefallen wären. Ich weiß es nicht.
 

Süßkirschen

Zum Glück hatte ich einen fleißigen Erntehelfer. Zu zweit geht´s einfach schneller.

Süßkirschenernte

Wenn man so will sind ja auch die Maden irgendwie Erntehelfer. Auf eine ebenso eigentümliche wie unappetitliche Art und Weise. Ich bevorzuge aber die vegetarische Variante des Kirschsaftes. Also hab ich die Kirschen gewässert, bis alle (ja, ganz sicher alle!!!) Kirschbewohner ihr nunmehr nasses Quartier verlassen haben. Wenn ich sie während des Auszuges erwischt habe, wurde gleich die ganze Kirsche aussortiert. 

Süßkirschen wässern

Frisch gewaschen und absolut madenfrei (ich lass mir nix anderes einreden) kamen die Kirschen nun ohne Zuckerzugabe in den Dampfentsafter. Dann hieß es abwarten, ab und zu Wasser nachfüllen und den Saft abzapfen. 


Süßkirschen im Dampfentsafter

Ich habe zwischendurch die ganzen Kirschen mit einem Kartoffelstampfer zerkleinert, um eine möglichst große Ausbeute zu haben. 
Um einen klaren Saft zu erhalten, sollte dieser beim Abzapfen gesiebt werden. Spätestens nach dem Zerstampfen der Kirschen, enthält der doch das ein oder andere Stückchen Fruchtfleisch. Ich hab den Saft aber von Anfang an gesiebt. Sicher ist sicher und ‚Wurmsaft‘ ist bäh!

Dampfentsafter

Nach (grob überschlagenen) 3 Stunden habe ich den Entsafter ausgeschaltet und über Nach zum Abtropfen stehen gelassen.

Den gewonnenen Saft habe ich in drei Varianten verarbeitet. 


Gelee aus Süßkirschen
1 kg Gelierzucker 1:1
800 ml Kirschsaft
1 TL Zitronensäure

Der abgekühlte Kirschsaft wird mit dem Gelierzucker und der Zitronensäure verrührt und unter leichtem Rühren aufgekocht. Nach 3 Minuten sprudelndem Kochen wird die Geleemasse in die vorbereiteten Gläser abgefüllt.

Für einen ‚runden‘ Geschmack sollte der Süßkirschsaft etwas gesäuert werden. Da ich keine Sauerkirschen zum Untermischen hatte, musste ich auf Zitronensäure in Pulverform zurückgreifen.

Fruchtzubereitung aus Süßkirschen
1,5 l Kirschsaft
1 kg Gelierzucker 1:1
1,5 TL Zitronensäure

Analog zur Zubereitung des Gelees, wird der abgekühlte Kirschsaft mit dem Gelierzucker und der Zitronensäure aufgekocht und nach 3 Minuten Kochzeit in Gläser abgefüllt. Die abgekühlte Fruchtzubereitung hat eine Konsistenz, die mit einem dickflüssigen Sirup vergleichbar ist und lässt einen Naturjoghurt zum leckeren Kirschjoghurt werden. Ganz ohne extra zugesetztes Aroma.

Kirschsirup
1 l Kirschsaft
100 g Zucker
½ TL Zitronensäure

Der übrige Kirschsaft wird zu einem Sirup, der z. B. zu leckeren Schorlen gemischt werden kann. Das oben angegebene Mengenverhältnis kann man beliebig auf die übrige Menge Saft anpassen und nach eigenem Geschmack verändern. Auch hier wird der Saft mit dem Zucker gemischt, aufgekocht und heiß in die vorbereiteten Flaschen abgefüllt.


Kirschsaft in verschiedenen Aggregatzuständen

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